Samstag 30 November •St. Andreas
Gegenwart
Gegenwärtig zu sein bedeutet anderen gegenüber offen zu sein und so aufzutreten, wie man ist.
In diesem Moment, wo ich hier ankomme, wartet Gott in seiner Gegenwart auf mich.
Gott kommt immer vor mir an und wunscht mit mir in Verbindung zu treten
mehr noch als mein bester Freund es tut.
Ich nehme einen Augenblick und grüße meinen liebenden Gott.
Freiheit
Erfülle mich mit deinem heiligen Geist, Herr,
damit ich inneren Frieden erlangen kann.
Lass deinen Geist in meinem Herzen eine Sehnsucht heranziehen,
dich jeden Tag mehr erkennen und lieben zu wollen.
Aufmerksamkeit
Es gibt für alles eine Zeit und einen Ort, so sagt man.
Herr, lass mich immer Zeit
in deiner Gegenwart verbringen wollen,
um deinen Ruf zu hören.
Das Wort Gottes
Matthäus 4, 18-22
18 Als nun Jesus am Galiläischen Meer entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, der Petrus genannt wird, und Andreas, seinen Bruder; die warfen ihre Netze ins Meer; denn sie waren Fischer. 19 Und er sprach zu ihnen: Kommt, folgt mir nach! Ich will euch zu Menschenfischern machen. 20 Sogleich verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach. 21 Und als er von dort weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Boot mit ihrem Vater Zebedäus, wie sie ihre Netze flickten. Und er rief sie. 22 Sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten ihm nach.
Inspiration
Andreas stand etwas im Schatten seines Bruders Simon Petrus. Auch er war ein Fischer, deine sein Netz aufgab um nach Menschen zu fischen. Jesus und dessen Weg bekamen sein Fokus. Mögen wir die Freiheit haben, den Ruf des Herrn aufs Neue zu hören und beiseite lassen was wir für das Folgen nicht brauchen.
Wir haben das Ende des Kirchenjahres erreicht, aber es ist ein Kreislauf, der im Advent wieder beginnt, wenn wir uns auf den erneuerten Empfang Jesu vorbereiten. Mögen wir aus Andreas Kraft schöpfen, damit wir uns weiterhin auf den Herrn konzentrieren und seinen Ruf und Auftrag, den er mit uns teilt, zu empfangen
Gespräch
Jesus stellte denen, die zu ihm kamen, oft Fragen.
Lass mich ihm nahe fühlen
meinem Gebet zuhören und fragen:
„Wie kann ich dir helfen?“
„Was kann ich dir geben?“
„Was brauchst du?“
Zusammenfassung
Ich danke Gott für Sein Geschenk der Liebe.
Mit Freude und Hoffnung gehe ich weiter
Um seinem Volk zu dienen.
Amen
Danke, dass Sie heute mit Sacred Space gebetet haben.
Leitfaden zur Gegenwart
Was ist das?
Gegenwärtig werden durch die Verbindung zu Ihrem Atem und Körper, zu Geräuschen und zu allem, was im gegenwärtigen Augenbllick passiert, damit Sie sich auf diese Zeit des Gebets konzentrieren können.
Übung:
Bewusstsein für die Gegenwart Gottes
Wenn jemand Sie um einem anderen Wort für „Gott“ bitten würde, könnten Sie das Wort „Gegenwart“ verwenden, denn das ist Gott. Als Mose Jahwe nach seinem Namen fragte, antwortete Jahwe: „Ich bin, der ich bin“, und das bedeutet: „Ich bin gegenwärtig“. Gott sagt wirklich: „Ich werde für dich da sein“. Gott ist in allem vertrauensvoll gegenwärtig, ganz besonders in uns. Der Name Jesu ist Emmanuel, was so viel bedeutet wie „Gott ist mit uns“. Das Matthäus-Evangelium endet mit der wunderbaren Aussage: Wisset, dass ich bei euch bin alle Tage, ja, bis an das Ende der Zeit.
(aus Finding God in All Things von Brian Grogan SJ)
Körperübung
Setzen Sie sich aufrecht aber bequem auf Ihren Stuhl und stützen Sie Ihren Rücken. Entspannen Sie Ihren Körper (ohne ihn zu krümmen), stellen Sie die Füße vor sich auf den Boden und legen Sie die Hände auf die Oberschenkel oder im Schoß zusammen.
Schließen Sie Ihre Augen oder richten Sie sie auf einen Punkt vor Ihnen. Richten Sie nun Ihre ganze Aufmerksamkeit auf das, was Sie in Ihrem Körper spüren können. Sie können bei den Füßen anfangen und sich nach oben arbeiten: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit für ein paar Sekunden auf einem bestimmten Körperteil, den Sie spüren, und verlagern Sie Ihre Aufmerksamkeit dann auf andere Partien. Je länger Sie Ihre Aufmerksamkeit aufrecht erhalten umso besser. Ihre Aufmerksamkeit liegt auf Ihren Gefühlen, nicht auf den Gedanken über Ihre Gefühle. Nehmen Sie zur Kenntnis, wenn Ihnen ungemütlich wird, es Sie juckt oder Sie die Stellung wechseln wollen, versichern Sie sich, dass das in Ordnung ist, und konzentrieren Sie sich weiterhin auf das, was in Ihrem Körper vorgeht, ohne dass Sie sich bewegen.
Unser Verstand lässt uns dazu selten in Frieden und fordert unsere Aufmerksamkeit mit Kommentaren und Fragen: Das ist eine Verschwendung wertvoller Zeit. Was hat das mit Beten zu tun? Was ist der Sinn? Gehen Sie mit den Fragen und Kommentaren so um, wie Sie es mit dem Juckreiz getan haben; nehmen Sie sie ohne Bewertung zur Kenntnisund kehren Sie dann zu Ihrem Körpergefühl zurück.
Wenn Sie möchten, können Sie in ein ausdrücklicheres Gebet übergehen, indem Sie den Satz des Paulus wiederholen: „In ihm lebe ich und bewege mich und habe mein Sein.
(nach: Gott der Überraschungen von Gerry W. Hughes SJ)
Atemübungen
Bei dieser Übung konzentrieren Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit auf das körperliche Gefühl des Ein- und Ausatmens, ohne den Atemrhythmus bewusst zu verändern.
Konzentrieren Sie auf die kalte Luft, wie Sie in Ihre Nasenlöcher eindringt, und die warme Luft beim Ausatmen. Wenn Sie sich anfangs Ihrer Atmung bewusst werden, kann sie unregelmäßig werden; das hält in der Regel nicht lang an. Sollte dem so sein und Sie atemlos werden, dann ist diese Übung im Moment nichts für Sie.
Die meisten stellen fest, dass sich bei dieser Übung das Atemmuster verändert, der Atem tiefer und langsamer wird, und sie beginnen sich schläfrig zu fühlen. Dies ist allein schon eine sehr gute Entspannungsübung. Wenn Sie sie aber konkreter für ein Gebet nutzen wollen, lassen Sie das Einatmen alles ausdrücken, was Sie sich im Leben wünschen, wie unmöglich es auch in der Praxis erscheinen mag, und lassen Sie das Ausatmen ausdrücken, dass Sie alles Gott überlassen, Ihr ganzes Leben mit allen Sorgen und Sünden, aller Schuld und Reue.
Es ist wichtig, dass Sie dies ohne Selbsbeurteilung tun, im Guten oder Schlechten. Konzentrieren Sie sich auf Ihren Wunsch, all Ihre Sorgen abzugeben und nicht an ihnen festzuhalten wie an einem kostbaren Besitz.
(nach: Gott der Überraschungen von Gerry W. Hughes SJ)
Zuhör-Übung
Setzen Sie sich aufrecht aber bequem auf Ihren Stuhl und stützen Sie Ihren Rücken.
Achten Sie jetzt auf die Geräusche, die Sie hören können, Geräusche in der Ferne. Hören Sie sie einfach, versuchen Sie nicht einmal, sie zu benennen….
Achten Sie auf schwächere Töne, dann auf Töne, die näher sind. Hören Sie einfach zu, werden Sie sich ihrer bewusst….
und dem Klang Ihres eigenen Atems und Herzschlags, der schwach ist, aber Ihr eigener Lebensrhythmus….
Und dem Klang der Stille an Ihrem Gebetsort, Ihrer eigenen Stille …
Hören Sie ein paar Minuten lang zu.
(nach dem Buch “ Beten in der Fastenzeit “ von Donal Neary SJ)
Leitfaden zur Freiheit
Was ist das?
Es geht um die Erkenntnis des gottgegebenen freien Willens und darum, ihm diese Gabe zurückzugeben, damit wir unseren eigenen mit dem Willen Gottes für uns in Einklang bringen und ihm im Gebet offen sind.
Übung:
Für Freiheit beten
Dieses Gebet hilft uns dabei, uns in Gottes Dienst zu stellen. Der heilige Ignatius beschreibt dieses „vorbereitende Gebet“ als Bitte um „Gnade, dass sich alle meine Absichten, Handlungen und Unternehmungen ausschließlich auf das Lob und den Dienst an der göttlichen Majestät ausrichten“(Die Geistlichen Übungen, Nr. 46):
Herr, ich möchte mich so gerne gut auf diese Zeit vorbereiten.
Ich möchte dir so gerne ganz bereit, aufmerksam und zugänglich sein.
Bitte hilf mir bei der Klärung und Bereinigung meiner Absichten.
Ich habe so viele widersprüchliche Sehnsüchte.
Ich beschäftige mich mit Dingen, die nicht wirklich wichtig oder dauerhaft sind.
Wenn ich dir mein Herz gebe, so weiß ich,
dass all mein Tun meinem neuen Herzen folgen wird.
In allem, was ich heute bin, in allem, was ich zu tun versuche,
in all meinen Begegnungen und Überlegungen – auch in Enttäuschungen und Schächen
und besonders in dieser Zeit des Gebets,
in all dem lege ich mein Leben in deine Hände.
Herr, ich bin dein. Mach mit mir, was du willst. Amen.
Anleitung zur Aufmerksamkeit
Was ist das?
Dieses Gebet ist dem Examen in der Tradition des Ignatius vergleichbar; es bildet einen Rückblick auf das Wirken Gottes in unserem Leben in den vergangenen 24 Stunden. Wir können sowohl Augenblicke des Trostes (Consolation) betrachten, als wir Gottes Liebe, Gnade und Barmherzigkeit gefühlt haben, als auch Augenblicke der Verlassenheit (Desolation), als wir Gottes Abwesenheit erfahren oder uns irgendwie von Ihm und seiner Liebe abgewendet oder versagt haben. Wir danken Gott für alles Gute und bitten um Gottes Barmherzigkeit und Vergebung für alles, was uns schwer gefallen ist oder wo wir versagt haben.
Übung:
Einführung in die Gewissensprüfung:
Wenn Gott tatsächlich in allen Einzelheiten unseres Lebens wirkt, wie fangen wir an seine Taten und unsere Reaktionen darauf zu erkennen?
Abends vor dem Zubettgehen neigt unser Verstand spontan dazu, so lebhaft auf die Ereignisse des Tages zu blicken, dass wir an erlebnisreichen Tagen Schwierigkeiten mit dem Schlafen haben können. So können wir eine Auseinandersetzung durchspielen und es fallen uns schlaue und bissige Antworten ein, die wir hätten sagen können, wären wir nur schlagfertiger gewesen.
Die Prüfung des Gewissens basiert auf dieser natürlichen Geistesneigung. Sie kann uns dabei helfen Gottes Anwesenheit und Taten in umserem Alltag bewusster zu erkennen und zu unterscheiden, wenn wir mit Gottes Gnade arbeiten und wann wir das nicht tun.
Wie führt man eine Gewissensprüfung durch
Lassen Sie Ihren Geist die vergangenen 24 Stunden durchlaufen, ohne Selbstbewertung, ob im Guten oder Schlechten, und beachten Sie nur Augenblicke, für die Sie dankbar sind. Der schlimmste Tag hat ein paar gute Augenblicke, wenn Sie sich nur die Mühe geben, danach zu suchen – ein fallender Regentropfen oder die Tatsache, dass Sie überhaupt sehen können. Bei dieser Übung überrascht oft die Anzahl und Vielseitigkeit guter Augenblicke, die sonst – überschattet von den schmerzhaften Erfahrungen des Tages – schnell in Vergessenheit geraten wären. Nachdem Sie sich die Ereignisse des Tages, für die Sie dankbar sind, ins Gedächtnis gerufen haben, danken Sie Gott und preisen ihn.
Nach dem Dank ist der nächste Schritt die Erinnerung an Ihre Stimmungen und Gefühle; versuchen Sie möglichst herauszufinden, was dazu gefürht hat; nehmen Sie hier keine Selbstbewertung vor. Wenden Sie sich an Christus, wenn Sie sich Ihre Stimmungen anschauen und bitten Sie darum, dass er Ihnen zeigt, was hinter ihnen steckt. Es geht hier nicht um die Analyse Ihrer Erfahrungen, sondern darum, dass Sie in Christi Gegenwart reflektieren, wo Sie ihn haben wirken lassen und wo nicht. Wir danken ihm für die Gelegenheiten, in denen wir „seinen Ruhm durchgelassen haben“ und bitten um Vergebung, wenn wir ihm den Eingang verwehrt haben. Er verweigert niemals die Vergebung. Er kennt unsere Schwäche viel besser als wir. Wir müssen ihm nur unsere Schwäche zeigen und er wandelt sie in Stärke. Zum Abschluss können wir ein kurzes Gebet sprechen, das sich auch auf den nächsten Tag bezieht und um Gottes Hilfe bittet.
Gebet zur Gewissensprüfung
Herr, du kennst mich besser als ich mich selbst kenne. Dein Geist durchdringt jeden Augenblick meines Lebens. Danke für die Gnade und Liebe, mit der du mich überhäufst. Danke für die beständige und sanfte Einladung, dich in mein Leben zu lassen. Vergib mir, dass ich dieser Einladung nicht immer gefolgt bin und mich von dir abgeschottet habe. Hilf mir, dass ich morgen deine Gegenwart in meinem Leben erkenne, dass ich mich dir öffne, dass ich dich in mir wirken lasse zu deiner größeren Ehre. Amen.
Bibelleitfaden
Was ist das?
Hier lesen wir einen Abschnitt der Schrift langsam und aufmerksam und schauen, was uns auffällt oder unsere Aufmerksamkeit erregt. Wie spricht Gott durch sein Wort zu uns? Im Folgenden finden Sie einige Überlegungen und Übungen, wie Sie dies tun können.
Übung:
Auf das Wort hören
Lesen Sie den Text mehrmals langsam durch und achten Sie darauf, ob Ihnen ein Wort oder ein Satz besonders auffällt, und bleiben Sie so lange wie möglich bei diesem Satz, bevor Sie sich einem anderen zuwenden.
Der Vorgang ist ein bisschen wie das Lutschen eines Bonbons Versuchen Sie nicht, den Satz zu analysieren, so wie Sie normalerweise auch nicht ein Bonbon aufbrechen und einer chemischen Analyse unterziehen würden, bevor Sie es probieren.
Oft erregt ein Satz die Aufmerksamkeit unseres Unterbewusstseins, lange bevor unser Bewusstsein den Grund für die Anziehung erkennt. Deshalb ist es gut, so lange wie möglich bei einem Satz zu bleiben, ohne ihn zu analysieren.
Es kann sein, dass mir alle möglichen Ablenkungen durch den Kopf gehen, aber manche Gedanken sind alles andere als Ablenkungen, sondern können zum Inhalt meines Gebets werden. Es ist, als ob der Satz der Heiligen Schrift ein Scheinwerfer ist, der auf meinen Bewusstseinsstrom, meine Gedanken, Erinnerungen, Überlegungen, Tagträume, Hoffnungen, Ambitionen und Ängste gerichtet ist, und ich bete aus der Mischung von Gottes Wort und meinen inneren Gedanken und Gefühlen.
Die Heilige Schrift als Suchscheinwerfer
Der erste Vers der Bibel, „Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe, und Gottes Geist schwebte über dem Wasser“, beschreibt einen gegenwärtigen Zustand, kein vergangenes Ereignis, und wenn ich aus der Heiligen Schrift bete, lasse ich den Geist Gottes über dem Chaos und der Dunkelheit meines Seins schweben.
Wenn ich zulasse, dass das Wort Gottes über meinen Sorgen schwebt, dann kann alles passieren, denn er ist der Gott der Überraschungen. Es ist wichtig, dass ich mein inneres Chaos nicht vor dem Wort Gottes oder vor mir selbst verstecke. Wir sind oft so trainiert, dass wir es für falsch halten, negative Gefühle in unser Gebet einfließen zu lassen, insbesondere negative Gefühle gegenüber Gott. Wir müssen lernen, aus diesem Training herauszuwachsen, unsere Gefühle und Gedanken frei vor Gott zu äußern und darauf zu vertrauen, dass er groß genug ist, unsere Wutanfälle zu ertragen. Es hat keinen Sinn, sich vor Gott zu verstellen, der uns besser kennt als wir uns selbst.
Es gibt keinen Gedanken, kein Gefühl und keinen Wunsch in dir, der nicht im Licht des Wortes Gottes zum Inhalt deines Gebets werden kann, wenn du weißt, dass Gott das Chaos, das du bist, liebt und dass sein Geist, der in dir wirkt, unendlich viel mehr tun kann, als du denken oder dir vorstellen kannst.
Umgang mit Ablenkungen
Beim Versuch, auf diese Weise zu beten, kann es durchaus passieren, dass sich der Geist mit Fragen und scheinbaren Ablenkungen füllt. Woher weiß ich, dass ich mich nicht selbst betrüge? Woher weiß ich, dass diese Worte wahr sind, dass Gott sich wirklich durch sie mitteilt? Habe ich wirklich Vertrauen in Gott? Das sind berechtigte Fragen, aber lassen wir sie erst einmal ruhen. Wenn ein Kind in der Nacht Angst hat, geht die Mutter hin, hebt das Kind hoch und sagt: „Es ist alles in Ordnung“, und das Kind beruhigt sich allmählich. Wenn sie aber ein Wunderkind in den Händen hält, das antwortet: „Aber Mutter, welche erkenntnistheoretischen und metaphysischen Annahmen stellst du in dieser Aussage auf, und welche empirischen Beweise kannst du zur Untermauerung deiner Behauptung anführen?“, dann hat Mutter wirklich ein Problem in den Armen. Im Gebet sind wir wie das unmögliche Kind, wenn wir uns weigern, auf Gott zu hören, bis er die Kriterien erfüllt, die wir aufstellen wollen. Wir kommunizieren mit ihm zuerst mit unserem Herzen. Das Herz ist nicht gedankenlos: Es hat Gründe, die tiefer liegen, als wir mit unserem bewussten Verstand auf den ersten Blick erkennen können.
Nachdem ich die Fragen erst einmal beiseite gelassen habe, was mache ich mit all den anderen Ablenkungen, die mir durch den Kopf gehen? Ich frage mich vielleicht, ob ich das Gas angelassen habe, oder erinnere mich an eine E-Mail, die ich vergessen habe zu senden. Wenn es dringend ist, wie beim Gas, ist es am sichersten, nachzusehen. Bei Angelegenheiten, die warten können, notieren Sie sie vielleicht für später. Alles andere, was mir in den Sinn kommt, ist keine Ablenkung, sondern kann zum Inhalt meines Gebets werden.
Leitfaden zur Inspiration
In diesem Abschnitt geben wir Ihnen einige Gedanken und Eindrücke zum Nachdenken mit auf den Weg, um Ihnen zu helfen, tiefer in die Schriften einzutauchen und sie auf Ihr eigenes Leben anzuwenden. Dies sind die Gedanken von Einzelpersonen, und so kann es sein, dass einige Sie ansprechen und andere nicht, ebenso einige Dinge, denen Sie zustimmen und andere nicht. Fühlen Sie sich frei, nur das zu übernehmen, was Sie für hilfreich halten, und den Rest einfach loszulassen. Manchmal kann uns ein Wort oder ein Gedanke herausfordern, und wir können dies im Gebet ansprechen, um zu sehen, ob der Herr auf eine neue Weise zu uns spricht oder will, dass wir etwas Neues lernen oder verstehen. Wir beten um offene und aufnahmebereite Herzen und Köpfe und versuchen, unsere Vorurteile hinter uns zu lassen, wenn wir in diesen „Heiligen Raum“ mit Gott eintreten.
Anleitung zum Gespräch
Was ist das?
In diesem Teil des Gebets sprechen wir zu Jesus (oder der Person der Dreifaltigkeit, zu der wir den besten Zugang haben) wie zu einem lieben Freund über das, was wir gerade in der heiligen Schrift gelesen haben, oder übere unsere innneren Erfahrungen. Das wird oft als dem Herrn „das Herz ausschütten“ bezeichnet. Es kann helfen sich Jesus vorzustellen, wie er bei uns sitzt oder steht, sein Gesicht, oder wie er uns anschaut. Es ist wichtig, dass wir zum Herrn sprechen aber auch auf seine Antworten hören. An diesen Ort können wir kommen, so wie wir sind, ohne Heuchelei – vor unserem liebenden Gott können wir ganz wir selbst sein.
Übung:
Gespräch mit Jesus
Stellen Sie sich vor, dass Jesus bei Ihnen sitzt. So stellen Sie Ihre Vorstellungskraft in den Dienst Ihres Glaubens. Jesus ist nicht hier, wie Sie sich das vorstellen, aber hier ist er gewiss und Ihre Vorstellungskraft hilft Ihnen dabei, sich dessen bewusst zu werden. Sprechen Sie jetzt mit Jesus … wenn niemand in der Nähe ist, sprechen Sie leise … hören Sie was Jesus Ihnen antwortet oder was Sie sich als Antwort vorstellen… Das ist der Unterschied zwischen Denken und Beten. Wenn wir denken, sprechen wir in der Regel mit uns selbst. Wenn wir beten, sprechen wir mit Gott.
Anthony de Mello SJ, Sadhana Seiten 78-79
St. Ignatius bezeichnet dieses Gespräch als Kolloquium und sagt dazu Folgendes:
Richtig gesprochen wird ein Kolloquium wie ein Gespräch zwischen Freunden gestaltet, oder so wie ein Diener zu einer Autorität spricht – einmal wird um ein Gefallen gebeten, dann bezichtigt man sich einer Verfehlung, ein andermal erzählt man seine Sorgen und bittet um Rat. …. In den Kolloquien sollten wir unser Gespräch oder unsere Bitte an ein Thema anlehnen; je nachdem, ob ich versucht bin oder Trost finde, Sehnsucht nach einer bestimmten Stärke habe, ich auf die eine oder andere Weise handeln will oder ob ich Sorgen oder Freude angesichts meiner Überlegungen empfinde. Schließlich sollte ich um das bitten, was ich im Hinblick auf bestimmte Angelegenheiten wirklich will.
The Spiritual Exercises nos 54, 199
Leitfaden zum Abschluss
Das ist einfach ein Moment zum Abschluss mit einem letzten Gedanken oder Gebet; vielleicht mit einem Dank an Gott oder der Forumulierung einer Absicht, bevor Sie sich wieder Ihren Alltagsgeschäften und Ihrem normalen Leben zuwenden.