Montag der ersten Adventswoche
Eröffnungsgebet
Gott, erlaube meinem Geist und meinem Herzen, still zu werden und meine Seele zu erneuern. Hilf mir, auf Deine sanfte Führung zu hören, da Du zu meinem Herzen sprichst.
Schriftlesung
1 Samuel 3 (Samuels Berufung)
Nun diente der Junge Samuel dem Herrn unter Eli. Das Wort des Herrn war in jenen Tagen selten, Visionen waren nicht weit verbreitet.
2 Eines Tages geschah es: Eli schlief auf seinem Platz; seine Augen waren schwach geworden und er konnte nicht mehr sehen. 3 Die Lampe Gottes war noch nicht erloschen und Samuel schlief im Tempel des HERRN, wo die Lade Gottes stand. 4 Da rief der HERR den Samuel und Samuel antwortete: Hier bin ich. 5 Dann lief er zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen. Geh wieder schlafen! Da ging er und legte sich wieder schlafen. 6 Der HERR rief noch einmal: Samuel! Samuel stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn. Geh wieder schlafen! 7 Samuel kannte den HERRN noch nicht und das Wort des HERRN war ihm noch nicht offenbart worden. 8 Da rief der HERR den Samuel wieder, zum dritten Mal. Er stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Da merkte Eli, dass der HERR den Knaben gerufen hatte. 9 Eli sagte zu Samuel: Geh, leg dich schlafen! Wenn er dich ruft, dann antworte: Rede, HERR; denn dein Diener hört. Samuel ging und legte sich an seinem Platz nieder.
10 Da kam der HERR, trat heran und rief wie die vorigen Male: Samuel, Samuel! Und Samuel antwortete: Rede, denn dein Diener hört. 11 Der HERR sagte zu Samuel: Fürwahr, ich werde in Israel etwas tun, sodass jedem, der davon hört, beide Ohren gellen. 12 An jenem Tag werde ich an Eli vom Anfang bis zum Ende alles verwirklichen, was ich seinem Haus angedroht habe. 13 Ich habe ihm angekündigt, dass ich über sein Haus für immer das Urteil gesprochen habe wegen seiner Schuld; denn er wusste, wie seine Söhne Gott lästern, und gebot ihnen nicht Einhalt.[1] 14 Darum habe ich dem Haus Eli geschworen: Für die Schuld des Hauses Eli kann durch Opfer und durch Gaben in Ewigkeit keine Sühne erwirkt werden.
Samuel lag dort bis zum Morgen; dann öffnete er die Türen des Hauses des Herrn. Samuel hatte Angst, Eli von der Vision zu erzählen. Aber Eli rief Samuel und sagte: „Samuel, mein Sohn.“ Er sagte: „Hier bin ich.“ Eli sagte: „Was hat er dir gesagt? Verbirg es nicht vor mir. Möge Gott dir das antun und noch mehr, wenn du mir etwas von dem verheimlichst, was er dir gesagt hat.“ Samuel erzählte ihm also alles und verheimlichte ihm nichts. Dann sagte er: „Es ist der Herr; er soll tun, was ihm gut erscheint.“
19 Samuel wuchs heran und der HERR war mit ihm und ließ keines von all seinen Worten zu Boden fallen. 20 Ganz Israel von Dan bis Beerscheba erkannte, dass Samuel als Prophet des HERRN beglaubigt war. 21 Auch weiterhin erschien der HERR in Schilo: Der HERR offenbarte sich Samuel in Schilo durch sein Wort.
Betrachtung
Auch wenn Gott uns kaum so rufen wird, wie er Samuel mit vernehmbarer Stimme rief, so hat er doch seine eigenen, unverwechselbaren Pläne für unser Leben. Jeder von uns ist für Gottes Plan unverzichtbar und er hat jeden von uns einzigartig geschaffen, mit je eigenen Fähigkeiten und Talenten, und er möchte, dass wir diese nutzen, um ihm zu dienen. Die Entscheidung liegt jedoch letztlich bei uns, und jeder von uns steht täglich vor dieser Entscheidung. Während der heilige Ignatius den Himmel und die Sterne betrachtete, verspürte er den mächtigen Drang, Gott zu dienen. Lassen wir uns die Zeit, staunend innezuhalten und erlauben wir unserem Licht zu leuchten?
Betrachtendes Gebet
Sprich, Herr, denn ich höre.
Bring den Lärm in mir zum Schweigen, damit ich deine sanfte Stimme höre.
Gib mir den Mut, deinem Ruf mit einem vertrauensvollen Herzen zu folgen.
Führe mich, meine Gaben in Liebe und Dienen einzusetzen, wohin auch immer du mich führst.
Schlussgebet
Jesus, ich fühle in mir
großes Verlangen, Dich zu erfreuen
aber gleichzeitig fühle ich
mich absolut unfähig, dies zu tun
ohne Dein besonderes Licht und den Beistand,
den ich nur von Dir erwarten kann.
Erfülle Deinen Willen in mir –
sogar ungeachtet meiner.
Claude La Colombière SJ (Gebet um Licht und Beistand)