Dienstag der zweiten Adventswoche
Eröffnungsgebet
Ruhe in diesem Augenblick und erlaube deinem Körper zu entspannen. Lass deinen Geist zur Ruhe kommen. Lass alle Gedanken und Sorgen los und sei einfach da.
Schriftlesung
Matthäus 18:12-14
12 Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück, geht hin und sucht das verirrte? 13 Und wenn er es findet – Amen, ich sage euch: Er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. 14 So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht.
Betrachtung
Wenn ich sehe, wie ein Mitglied meiner Familie sich mit seinen Problemen distanziert und mir nicht erlaubt, ihn oder sie zu unterstützen, ist dieses Gefühl der Hilflosigkeit, des Zusehens und der Unfähigkeit, etwas zu tun, herzzerreißend. Als ich ein gesundheitliches Problem hatte und es für mich behielt, half es nicht, sich darüber Sorgen zu machen, und die Symptome wurden schlimmer. Ich konnte nicht sehen, dass ich verloren war und fühlte mich alleingelassen, während ich dachte, ich könnte allein damit fertig werden. Erst als jemand anders meine Symptome bemerkte und mich immer wieder bat, fand ich mit ider Unterstützung dieser Person letztendlich wieder zu mir selbst zurück. Dass sie mir die Hand reichte, half mir zu erkennen, dass wir gemeinsam unterwegs sind. Gemeinschaft ist wichtig, denn sie ermöglicht es uns, Gottes Fürsorge durch andere zu erfahren. Der Hirte lässt die Neunundneunzig zusammen, die sich gegenseitig unterstützen. Er beschließt, dass derjenige, der allein ist, in größerer Not ist. Können wir in dieser wohlwollenden Weihnachtszeit achtsam sein und denen die Hand reichen, die Hilfe brauchen?
Betrachtendes Gebet
Herr, öffne mein Herz, damit ich die sehe, die sich verloren oder einsam fühlen.
Gib mir den Mut, voll Mitgefühl auf sie zuzugehen, so wie du mir entgegenkommst.
Wenn ich der- oder diejenige bin, der/die sich abmüht, hilf mir, die Fürsorge anderer anzunehmen und in ihrer Freundlichkeit Deine Liebe zu finden.
Schlussgebet
Liebe besteht darin,
was man hat
und was man ist
mit seinen Lieben zu teilen.
Die Liebe sollte sich mehr in Taten
als in Worten zeigen.
– St. Ignatius von Loyola (Die Liebe in die Praxis umsetzen)