Denk daran, dass Du geliebt bist…

Im Mittelpunkt der Geistlichen Übungen steht die Beziehung zu Jesus und die Erkenntnis, dass Jesus für mich persönlich gelitten hat und gestorben ist. Diese Einsicht verändert alles: Die Erkenntnis, dass man geliebt wird und dies sogar wert ist, dafür zu sterben, ist befreiend und umgestaltend. Manchmal braucht es ein großes Lebensereignis oder einen Moment der Krise, um sich dieser zentralen christlichen Einsicht bewusst zu werden, dass unseren eigenen Bemühungen oder unserem Ego Grenzen gesetzt sind und dass die Freiheit darin besteht, uns ganz diesem Gott der Liebe hinzugeben.

Auszug aus: Brothers in Arms by Brendan McManus SJ (p.71)

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Gott im Alltäglichen finden

Der heilige Ignatius sagt, dass Gott sich direkt an uns wendet und immer versucht, uns zu erreichen, so dass unsere Aufgabe darin besteht, zu erkennen, wo Gott in unserem täglichen Leben gegenwärtig ist. Selbst im Schlamassel des Alltäglichen, im Schmutz und Kram der Dinge, ist Gott immer da. Das mag unerwartet sein, ist aber befreiend! Unsere Aufgabe ist es, zu erkennen, wohin Gott uns ruft, und zu lernen, darauf zu antworten, damit wir die Situationen, in denen wir uns befinden, verändern können. Es hat keinen Sinn, die gleichen alten Gebete auf die gleiche alte Weise zu sprechen, wenn Gott auf eine kreative Antwort wartet und etwas Neues aus uns machen will. Es ist ein Abenteuer ins Unbekannte, bei dem wir uns von weisen Menschen, die uns vorausgegangen sind, Rat holen können, aber es ist auch eines, bei dem wir unserem Instinkt vertrauen und glauben können, dass Gott uns neue Möglichkeiten anbietet. Machen Sie Ihre Gebete wahrhaftig, von Herzen kommend auf der Grundlage Ihrer Erfahrung und wagen Sie Schritte ins Unbekannte. Gott (er-)wartet.

Auszug aus: Deeper into The Mess: Praying Through Tough Times by Brendan McManus SJ and Jim Deeds (p.

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Das hatte ich nicht erwartet….

Überhöhte Erwartungen und der Wunsch, frühere Erfahrungen zu wiederholen, können nur sehr wenig helfen. Sie halten uns in der Vergangenheit gefangen und behindern die Annahme neuer Wirklichkeiten. Unreflektierte Erwartungen können zu Götzen werden, die unser Denken beherrschen und uns den Frieden rauben, so dass nur eine ehrliche Prüfung der Wirklichkeit uns helfen kann, mit ihnen klar zu kommen. Ignatianische Freiheit ist das Gegenteil: neue Bedingungen frei als Geschenk anzunehmen, ohne durch Vorurteile oder Erwartungen eingeschränkt zu sein, um das Neue Gottes in den augenblicklichen Situationen zu finden.

Auszug aus: Brothers in Arms by Brendan McManus SJ (p.39)

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Visiting and Sharing at Christmas

Wir sind uns kaum bewusst, was wir in uns aufnehmen, wenn wir auf unsere Weise die Häuser anderer Menschen besuchen: die von Freunden und Verwandten, die von Fremden und Nachbarn, die von Kirchgängern und vielleicht auch die von Andersgläubigen, mit denen wir die wichtigsten Feste unserer jeweiligen Religionen teilen. Wenn wir an die Tür klopfen oder klingeln, vielleicht mit einem Geschenk oder einer Grußkarte in der Hand, könnten wir vielleicht einen Gedanken an die Begegnung von Maria und Elisabeth verschwenden: die Abwesenheit von Eifersucht, die echte Freude, gemeinsam am Geheimnis von Gottes wunderbarem Plan teilzuhaben, die Chance, ein Lächeln und eine Begeisterung und, ja: einen Segen mit jemandem zu teilen, dem wir in diesem Moment begegnen. Wir haben vielleicht nicht viel zu geben, aber wie wir uns alle an die letzte Strophe des Weihnachtsliedes „In the bleak mid-winter“ („Mitten im kalten Winter“) erinnern, ist unser Herz der größte Schatz, den wir dem Jesuskind geben können, indem wir das, was wir haben, mit anderen teilen.

Auszug aus: Journeying to the Light: Daily Readings through Advent and Christmas by John Mann (p.67)

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Auf der Suche nach einer Welt von Gerechtigkeit und Frieden

Die Menschheit hat ein kurzes Gedächtnis und stellt sich vor, dass unanfechtbare Tatsachen heutiger Zeit für immer die Oberhand behalten werden, aber die Geschichte zeigt, dass der einzig wahre und ewige Fels der des Herrn ist. Der Christ, der versucht, das Kommen des Messias zu verstehen, empfängt Bilder einer hebräischen Glaubensgemeinschaft, die die Vision einer Welt der Gerechtigkeit und des Friedens hatte. Christus besaß diese Bilder, und wir haben das Vermächtnis des Reiches empfangen, das auf den Grundsätzen beruht, die er vom Tag seiner Geburt an gezeigt und gelehrt hat und zu denen wir uns weiterhin hingezogen fühlen.

Auszug aus: Journeying to the Light: Daily Readings through Advent and Christmas by John Mann (p.14)

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Vorbereitung auf den Advent

Wir warten, und das müssen wir wohl auch, voller Ehrfurcht auf das, was geschehen wird, während wir über die Vision der Propheten von vor langer Zeit in einer umgestalteten Welt mehr als zweitausend Jahre nach Christi Geburt nachdenken. Wir wissen, dass der Schlüssel dazu die Inkarnation ist. Die Wirklichkeit der Menschwerdung Gottes in der Person Jesu mag in einem einzigen Leben unbegreiflich sein, aber wir haben noch einige Tage im Advent, um zu versuchen, zu verstehen, was dieses Wunder bedeutet. Deshalb beten wir darum, dass wir die Herrlichkeit sehen können, die sich offenbart; und, dass wir in der Lage sind, die Botschaften zu hören, die den Ohren derer, die warten, übermittelt werden.

Auszug aus: Journeying to the Light: Daily Readings through Advent and Christmas by John Mann (p.16)

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Der Geist des Herrn ruht auf mir“ Jesaja 11:1-10

Die Dinge entwickeln sich nicht immer so, wie wir sie uns vorstellen. Als Christen interpretieren wir dies im Rahmen der Vorsehung Gottes und versuchen, dem zu folgen, wo wir glauben, dass Christus uns hinführt. Ich würde dem noch die Überzeugung hinzufügen, dass unser Herr uns dort, wo wir Schritte unternehmen, die sich später als eindeutig falsch herausstellen, an einen neuen Ort rufen kann und dies auch tut. Seine Liebe zu uns ist so groß, dass sie nie versagt, was auch immer passiert. Irgendwie zeigt das Leben mit Christus dies: Die Neuausrichtung, wenn sie denn kommt, ist, auch wenn wir sie uns wie die Neukalibrierung eines Navigationsgeräts vorstellen mögen, eher mit einem Freund vergleichbar, der mit uns geht, uns manchmal sanft führt und uns gelegentlich scharf zurechtweist, damit wir unseren Fehler erkennen.

Auszug aus: Journeying to the Light: Daily Readings through Advent and Christmas by John Mann (p.9)

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Zufällige Überlegungen

Weine nicht zu lange, wenn etwas Schönes zu Ende geht oder ein lieber Freund stirbt. Freue Dich und sei dankbar, dass das Schöne passiert ist.

Auszug aus Random Reflections by Des O’Donnell OMI (p.49)

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Tipps vom Lernen aus den Gefühlen

Die Unterscheidung beruht in erster Linie auf den eigenen Gefühlen. Es geht darum, was Du in Deinem eigenen Herzen spürst, nicht in den Herzen Deiner Mitbewohner, Eltern oder Freunde. Es ist wertvoll zu wissen, wie die Menschen, die Du liebst, über das denken, was Du tust oder nicht tust, und zwischen Deinen Wünschen und deren Wünschen zu unterscheiden. Deine Gefühle können wertvolle Informationen liefern. Der einzige Ort, an dem all diese Informationen zusammenkommen, ist jedoch Dein eigenes Herz. Es geht um Dein Leben.

Auszug aus: Living with Ignatius: On the Compass of Joy by Nikolaas Sintobin (pp. 85-86)

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Das ignatianische System

Das ignatianische System basiert auf der sehr einfachen Einsicht, dass unsere Erfahrung einen Sinn hat, insbesondere unsere inneren Stimmungen und tieferen Erfahrungen. Um klar sehen zu können, müssen wir jedoch in der Lage sein, uns zurück zu nehmen und über unseren Weg nachzudenken. Eine klare Sicht hilft uns dann, eine Richtung oder einen Weg zu finden. Es ist, als ob man an einem hohen Punkt des Weges ankommt, von dem aus man den bisherigen Weg sehen und die Zukunft mit großer Klarheit planen kann. Der Schlüssel liegt darin, aus dem Kopf herauszukommen, sich von Ängsten, alten Mustern und fixen Ideen zu lösen und vom Ego oder der Selbstbezogenheit zu unserem besten Selbst zu gelangen, das Gott selbst gestalten will. Das ist allerdings nicht so einfach, wie es sich anhört, denn das Ego ist sehr wehrhaft und wehrt sich gegen Versuche, wenn man es aus seinen Fängen zu befreien versucht. Freiheit ist nur möglich, wenn man sich mit einer höheren Liebe verbindet, und die Camino-Reise ist der organische Prozess des Loslassens unseres alten Lebens oder unserer alten Muster und des Erwachens zu einer neuen Wirklichkeit.

Auszug aus: Contemplating the Camino: An Ignatian Guide by Brendan McManus SJ (pp. 8-9)

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